Donnerstag, 2. Oktober 2025 | Aktuelles

Einheitsbuddeln: Klimaschutz und Geschichte vereint

Mit der Pflanzung einer Kaiserlinde haben wir uns mit mehreren Kooperationspartnern am Einheitsbuddeln beteiligt. Das „Gebuddel“ an der B4 bildet den Auftakt einer großangelegten Pflanzung von 155 Bäumen im Rahmen der Wiederherstellung der historischen Chaussee Altona-Kiel

Vier Männer pflanzen einen Baum
Sie beteiligten sich am Einheitsbuddeln (von links): Prof. Dr. Holger Gerth (1. Vizepräsident SHHB), Peter Stoltenberg (Präsident SHHB), Nils Witten (LBV.SH) und Grzegorz Dziekanski (Claus Rodenberg GmbH) © Anna Biß / SHHB

Der Dunst hat sich gerade über den Feldern verzogen und die langsam bunt werdenden Blätter der Bäume an der Bundesstraße 4 leuchten herrlich in der Morgensonne, als eine Abordnung des SHHB und des Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) an der Chaussee eintrifft – einerseits, um sich am Einheitsbuddeln zu beteiligen und andererseits, um gemeinsam den ersten Spatenstich für eine großangelegte Pflanzaktion an der historischen Allee zu tun.

„Für den SHHB hat das hier ja eine doppelte Bedeutung: Zum einen sind wir von Anfang an beim Einheitsbuddeln dabei gewesen und begrüßen den Versuch, den Tag der Deutschen Einheit mit einem nachhaltigen Ritual zu verbinden. Und zum anderen sind wir seit 2008 Mitinitiator und Kooperationspartner bei der Wiederherstellung der historischen Allee Altona-Kiel“, sagte SHHB-Präsident Peter Stoltenberg zur Begrüßung. Im Rahmen dieser Wiederherstellung wurden seitdem mehr als 1.200 Bäume gepflanzt. „Diese Zahl zeigt eindrucksvoll, was wir gemeinsam erreichen können, wenn wir uns für den Schutz und die Wiederbelebung unserer Kulturlandschaften einsetzen“, so Stoltenberg.

Pflanzparty zum Einheitsbuddeln

Dass der SHHB für seine „Pflanzparty“ zum Einheitsbuddeln, gemeinsam mit dem LBV.SH und der Rudolf Fock GmbH & Co. KG, ausgerechnet diesen Standort an der B4 gewählt hat, kommt nicht von ungefähr. Denn die am 2. Oktober gepflanzte Kaiserlinde „Pallida“ soll hier nicht allein bleiben: Die Claus Rodenberg Forst- und Landschaftspflege GmbH pflanzt ab sofort 154 weitere Bäume zwischen Brokenlande und Bilsen – um die 60 davon auf dem Privatgelände der Rudolf Fock GmbH. Die Pflanzung dient dem Erhalt bzw. der Wiederherstellung der historischen Chaussee Altona-Kiel und wird finanziert aus Ausgleichsmitteln der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Segeberg.

Alte Bäume an Straße
Alter Baumbestand an der B4 bei Nützen © Anna Biß / SHHB

Erprobung neuer Pflanztechniken

Die Pflanzung verbindet zudem auf besondere Weise moderne technische Verfahren mit der Historie der Chaussee. Neben der Erhaltung der historischen Allee steht bei der Pflanzmaßnahme des LBV.SH auch die Erprobung verschiedener Pflanzverfahren unter gleichen Bedingungen im Fokus: Ein Drittel der Bäume werden mit der neuartigen Unterflurverankerung gepflanzt, einer Art „Baumschloss“, mit dem der Baum unterirdisch mithilfe von ökologisch abbaubaren Spanngurten im Boden fest verankert wird. Damit soll sichergestellt werden, dass er während der Anwachsphase guten Halt bekommt und sicher anwächst. Um den Erfolg des Verfahrens festzustellen, werden als Vergleichsgruppe die übrigen Bäume zur Hälfte auf konventionelle Weise mit dem Dreibock gepflanzt, der auch beim ersten Spatenstich zum Einsatz kam, zum anderen mit Erdankern. Nach Abschluss der Pflanzungen will der LBV.SH im Frühjahr bei einem größer angelegten Pressetermin ein erstes Resümee seiner kleinen „Feldstudie“ ziehen.

Außerdem – und das ist wiederum auch für den SHHB besonders interessant – werden während der Pflanzung auch Knicks entlang der Chaussee durch die Pflanzung von potentiellen Überhältern aufgewertet.


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