Neues Projekt zu Natur- und Kulturlandschaften

Schottische Hochlandrinder an der Schlei in Haithabu-Dannewerk © Anna Biß

Die Beschreibung und Bewahrung von prägenden Natur- und Kulturlandschaften in Schleswig-Holstein und deren einzelnen Elementen ist ein Kernanliegen des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes (SHHB). Der SHHB ist sich seiner Verantwortung für die Natur- und Kulturlandschaften in Schleswig-Holstein bewusst und startet, auf den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte aufbauend, in Kooperation mit dem Landesamt für Umwelt und dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein ein Projekt mit dem Titel „Natur- und Kulturlandschaften und ihr Wandel in Schleswig-Holstein“. Die Projektdauer ist zunächst auf 20 Monate ausgelegt.

Wandel der Kulturlandschaft

Der Wandel der Kulturlandschaft, der im ländlich geprägten Schleswig-Holstein vor allem auf Veränderungen in der landwirtschaftlichen und infrastrukturellen Nutzung beruht, berührt die Menschen in besonderem Maße: Vertraute Landschafts- und Natureindrücke verändern sich in kürzester Zeit. Neugebaute Straßen und Gewerbeflächen, erweiterte uniforme Siedlungen, intensivierte landwirtschaftliche Fruchtfolgen mit Einengung des Kulturarten- und Kultursortenspektrums, an Blütenpflanzen verarmte Felder und Raine, ganzjährige Stallhaltung, Grünlandumbruch und wie genormt wirkende Landschaftselemente vermitteln vielen den Eindruck wachsender Eintönigkeit und Fremdheit. Der rasante Ausbau der erneuerbaren Energien, etwa der Ausbau von Wind- und Freiflächenphotovoltaikanlagen, Biogasanlagen oder Pumpspeicherkraftwerken, verändert zusätzlich das Landschaftsbild. Hinzu kommen Einflussgrößen wie veränderte Sprachgewohnheiten, der Verlust an kulturellen Traditionen – vor allem auf dem Land – und die steigende Kluft zwischen Stadt und Land.

Abnehmende Vielfalt unserer Natur- und Kulturlandschaft

Während der Bestand an naturnahen Flächen, die Landbewirtschaftung und die dörfliche Kultur noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts vielfältige, regional zum Teil sehr unterschiedliche Ausprägungen zeigten, die für die Ausbildung charakteristischer Identitäten in den Regionen sorgten, bedingen in unserer Zeit die oben genannten Entwicklungen eine Abnahme der Vielfalt in unserer Natur- und Kulturlandschaft und letztendlich der kulturellen Diversität und Identität.

Ziel des Projektes ist es, den Wandel der Natur- und Kulturlandschaft in der Vergangenheit zu beschreiben und die zukünftigen Herausforderungen aufzuzeigen. Die Differenzierung und Darstellung der exemplarischen Kulturlandschaften/Kulturlandschaftsräume erfolgt anhand vielfältiger historischer und zeitgenössischer Aspekte. Dazu gehören Naturraum, Flächennutzung, Siedlungsstrukturen, Bauweisen und ‑stoffe, Sprachen sowie Ethnien. Außerdem werden zukünftig zu erwartende Entwicklungen und Dynamiken in den Natur- und Kulturlandschaften Schleswig-Holsteins bezüglich des Klimawandels, der Demografie und Migration, der Biodiversität, Konversion sowie Renaturierungen und Energieerzeugung berücksichtigt.

Knick mit Knickharfe, einem kulturhistorischen Überbleibsel der alten Zaunfunktion der Wallhecken in Schleswig-Holstein © Klaus Dürkop

Die Knickpflege hat Tradition in Schleswig-Holstein © Holger Gerth

Wettbewerb Bauernwald in Schleswig-Holstein – Vorbildliche Pflege und Entwicklung im privaten Kleinwald in Dodau

Die Chaussee Altona–Kiel – Eine grüne Lebensader durch Schleswig-Holstein © Ulrich Mehl

Gefördert wird das Projekt von Bingo! – Die Umweltlotterie (Projektförderung in Schleswig-Holstein).